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ERSTAUFLAGE/1158: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3290 (SB)


Robert Corvus

Gravitationsdrift

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3290


Milchstraße, Wegasystem, Siskul, August/September 2098 NGZ

Die HS'ERT 03 ist in die Tiefen des Gasriesen Siskul vorgedrungen, um den von den WLM-Terranern entführten Athmosurfern zu folgen. Diese sind auf dem Weg zum Kosmischen Konklave, einem ehemaligen Treffpunkt der Superintelligenzen ES und NADALEE, die dort auch Nachrichten füreinander hinterlassen haben können. Die Tassparen hoffen, Informationen darüber zu erlangen, wie mit ES im Fall seiner Fragmentierung umzugehen sei. Der Kälteteleporter Zamunat Pettpér hat den Oxtorner Janou LeCount und die Terranerin Tevvka Grecoa, Befehlshaberin der von Terra aus ins Wegasystem gesandten Solaren Flotte, in die diskusförmige kosmische Station teleportiert, auf die man in den heißen Giftgasstürmen Siskuls gestoßen war. Hier müssten sich auch die verschleppten ferronischen Wissenschaftler der Athmosurfer befinden - zusammen mit ihren Entführern.

Erstaunlicherweise sieht das Innere des Kosmischen Konklaves wie ein wunderschöner Wintergarten mit üppiger Bepflanzung und verspielt wirkender Architektur aus. Grecoa, LeCount und Pettpér sind auf einer Art Empore materialisiert, die einen Abgrund umrundet, in den verschiedenste Module ragen. Von den entführten Wissenschaftlern ist allerdings nichts zu sehen. Die Drei stoßen auf seltsame kleine Tiere, die auf kindliche Weise Interkosmo sprechen - einen nur zwanzig Zentimeter großen Kopffüßer und einen Krötenartigen. Sie nennen sich Gesellen. Der Oxtorner LeCount freundet sich mit ihnen an und spielt mit ihnen. Da wird er plötzlich von Bouner Haad angegriffen, wobei die Gesellen in die Schusslinie eines Paralysators geraten. Es gelingt ihm, den Haluter mit einem Vibromesser abzuwehren, das er ihm in den Leib stößt. Pettpér bringt sie gerade noch rechtzeitig in Sicherheit. Die beiden Gesellen sind jedoch von der Paralyse getroffen worden und vollständig gelähmt.

Die Botschafterin des Solsystems, Axelle Tschubai, die sich im Palast von Ferrol aufhält, nimmt Kontakt zu Homer G. Adams auf, der sich den Tassparen stellen will. Er rügt sie, dass sie Monkeys Dossier über Kmossen, dem in den Schatten, und seine Vrochonen nicht gelesen hat und auch nicht Bouner Haads an die THORA gesandten Bericht über seine und Guckys Erlebnisse in der Galaxis Wolf-Lundmark-Melotte. Diesen Bericht, der damit schloss, dass er sich zusammen mit Gucky, Shinae und dem Tassparen Shandasar Parpandum über einen sogenannten Transrezeptor zur RAS TSCHUBAI versetzen lassen wollte, hatte er von der Kosmokarawane SHARIKAL aus gesendet. Dass der Haluter nun auf Seiten der Tassparen steht, wird so gedeutet, dass zumindest ihm die Reise nicht gelungen und er wohl mit Sternenstaub gefügig gemacht worden ist.

Da die RAS TSCHUBAI noch nicht im Solsystem angekommen ist, weiß man nicht, ob es Gucky und Shinae gelungen ist, zur RAS zu gelangen. Axelle erzählt Adams, dass die Delegation der WLM-Terraner bei dem Treffen auf Tinnsith genau in dem Moment einen Kampf provoziert haben, als sie den tassparischen Unterhändler Basim darüber aufklären wollte, dass der Club der Lichtträger von Kmossen, dem in den Schatten, gegründet worden ist. Das lässt darauf schließen, dass sie wohl verhindern wollten, dass die hiesigen Terraner sich mit den Tassparen verständigen können. Das kann aber noch nachgeholt werden.

Bouner Haad kommt in der Zwischenzeit plötzlich zu sich. Sein Selbst befindet sich nur noch im Ordinärhirn und denkt, dass das Planhirn abgetrennt ist - was seltsam ist, denn wenn überhaupt, koppelt ein Haluter sein Ordinärhirn ab, wenn er nur noch mit kühler Ratio handeln will. Haad hört Stimmen, die über ihn sprechen und so erfährt er, dass man ein speziell programmiertes Neuronal-Kybernetikon in seinen Kopf implantiert und an das Planhirn angeschlossen hat, das nun die Kontrolle über seinen Körper hat. Er versucht, auf sein Planhirn Einfluss zu nehmen, aber es antwortet ihm nicht. Er erinnert sich daran, dass es ihm nicht gelungen war, sich mit Gucky auf die RAS TSCHUBAI versetzen zu lassen und dass er danach von den Vrochonen zusammengeschossen worden war. Er war in einer tassparischen Krankenstation erwacht, wo sich terranische und tassparische Ärzte um ihn kümmerten. Dann war er aber an die Vrochonen übergeben worden. Die Stimme die er hört, ist die von Protoch.

In dem Kosmischen Konklave gibt es überall Brunnen, aus denen blaues Wasser emporsteigt und zeitweise in Fontänen herausschießt, wobei es zum Teil von verschiedenen Schwerkraftrichtungen umgeleitet wird. Die Brunnen sind meist von Gesellen bevölkert, die miteinander spielen und streiten. LeCount und Tevvka Grecoa stellen fest, dass die Gesellen identisches Erbgut haben, dabei aber völlig unterschiedlich aussehen. Mit ihrer Hilfe will das Einsatzteam den Konklavehüter finden, um ihn zu bitten, ihnen bei der Sicherung des ES-Fragments zu helfen. Die Kleinen nennen ihn Barnburt. Man kann zu ihm Kontakt über einen sogenannten Prompter aufnehmen. Doch wie der aussieht, können die Gesellen nicht beschreiben.

Auf der Suche danach werden sie von WLM-Terranern und Bouner Haad aufgespürt. Es kommt zum Kampf. Der Haluter hat inzwischen festgestellt, dass er die Kontrolle über seinen Körper zurückerlangen kann, wenn er Stress-Hormone ausschüttet, was durch die Verletzung des Vibromessers geschehen ist. Haad versucht nun also, weitere Verletzungen zu provozieren. Er verzögert bewusst die vom Neuronal-Kybernetikon befohlene Strukturverhärtung seines Körpers und hat Erfolg. Die Freude darüber setzt weitere Hormone frei, die ihm noch mehr Freiräume bescheren. Um ihn wieder unter Kontrolle zu bringen, bringen die Vrochonen Bouner Haad auf die SOMBULACH, der es gelungen ist, unbemerkt an dem Kosmischen Konklave anzudocken. Hroch-Tar Kroko, der die HS'ERT 03 kommandiert, entdeckt sie und stellt kurz darauf fest, dass sie genauso unbemerkt verschwunden wie aufgetaucht ist - ohne Energieemissionen.

Tevvka Grecoa findet mit Hilfe des Gesellen Klonkar den Konklavehüter Barnburt. Das drei Meter große Wesen verfügt über eine beeindruckende Nase, die wie ein mit Flüssigkeit gefüllter Beutel in seinem Gesicht hängt. Barnburt ist ein einsames Wesen und hat die Gesellen zur Gesellschaft aus seinem eigenen Erbgut gezüchtet. Es ist ihm allerdings nicht gelungen, sie mehr Intelligenz als die von Kindern entwickeln zu lassen. Der Hüter erklärt, dass dieser Ort jener ist, an dem ES und NADALEE ihr Vertrauen ineinander vertieft hätten. Sie haben festgelegt, dass, wenn nur einer oder ein Vertreter von einem von ihnen da ist, derjenige über die Machtmittel des jeweils anderen verfügen darf. Ein solcher Treuhänder müsste entweder einen Zellaktivator mit besonderer Prägung vorweisen oder die Insignien der galaktischen Kastellane. Da käme Homer G. Adams in Frage, der sich im Wegasystem befindet und an Bord des tassparischen Flaggschiffs MAIMASSIM kommen soll, was er jedoch zunächst ablehnt. Die Wegbereiterin der Kosmokarawane will die Echtheit seines Zellaktivators und damit auch seine Identität prüfen. Dem stimmt Homer G. Adams schließlich zu und begibt sich zusammen mit seinem Roboter Manntel auf die MAIMASSIM.

Bouner Haad befindet sich mit Hilfe seiner Paragabe im Boden des Kosmischen Konklaves und kann das Gespräch zwischen Barnburt und Tevvka Grecoa belauschen. Er ist verzweifelt, weil er nicht weiß, wie er die Kontrolle über sein Planhirn zurückerlangen kann. Er müsste das Neuronal-Kybernetikon loswerden, kann sich aber nicht selbst operieren. Nun hofft er, über eine erzwungene Drangwäsche so viel Hormone freizusetzen, dass er es schaffen könnte, das Planhirn zu übernehmen. Während sein Planhirn dem Gespräch lauscht, versucht er sein Ordinärhirn mit Drangwäsche-Visionen zu stimulieren. Das führt dazu, dass er eigenständig LeCount angreift, um sich von ihm verletzen zu lassen. Dabei gerät er tatsächlich in eine Drangwäsche und steigert seine Wut derart, dass es ihm möglich ist, den Vrochonen, der sein Planhirn mit einem Steuergerät kontrolliert, zu töten. Er flüchtet, kommt aber nicht weit, da seine Paragabe im entscheidenden Moment nicht mehr funktioniert. Protoch hat einen Parasupressor zum Einsatz gebracht. Die WLM-Terraner können den Haluter festsetzen und ihn erneut unter Kontrolle bringen.

Barnburt ist in der Lage, etwas gegen die Manipulation des Haluters zu entwickeln. Er hatte als Blütenstaub getarnte Mikrosonden ausgestreut, die Haad bei seiner Raserei eingeatmet hat. Barnburt weiß nun von dem Neuronal-Kybernetikon und kann mit Superintelligenztechnik dagegen vorgehen.

Plötzlich tauchen Bouner Haad und Protoch zusammen mit Homer G. Adams bei Barnburt auf. Der Vrochone schlägt vor, der Unsterbliche könnte als Vertreter von ES die Machtmittel der Superintelligenz übernehmen. Barnburt lädt zunächst zum Essen ein. Auch dem Haluter wird von den Gesellen eifrig aufgetischt. Mit dem Essen nimmt Bouner Haad etwas auf, das ihn von dem Neuronal-Kybernetikon befreien soll. Ob es klappt, muss sich erst noch weisen. Als der kleine Klonkar dem Vrochonen zu aufdringlich wird, schleudert der ihn gegen eine Wand, so dass das kleine Wesen stirbt. Dabei zeigt der Vrochone keinerlei Reue.

Als sich erneut Gefechte in dem Konklave anbahnen, versucht Adams zu schlichten. Er kehrt mit Haad und Protoch auf die SAMBULACH zurück. Zwischen dieser und der HS'ERT 03 findet ein Gefangenenaustausch statt. Da Homer G. Adams' Zellaktivator laut Barnburts Überprüfung nicht über die besondere Prägung verfügt, die es ihm gestattet, über die Machtmittel des Kosmischen Konklaves zu verfügen, haben die Tassparen kein Interesse mehr an ihm und lassen ihn von Haad zum Konklave bringen. Bei der Gelegenheit kann der Haluter Adams eröffnen, dass er bald wieder er selbst sein wird.

Er tut mittlerweile nur noch so, als stünde er unter der Beeinflussung des Neuronal-Kybernetikons, um Protoch in Sicherheit zu wiegen und eventuell Informationen zu erlangen, die dieser nicht von sich geben würde, wenn er wüßte, dass der Haluter nicht mehr sein Werkzeug ist.

Beim Abzug der SAMBULACH erzeugt das Vrochonenschiff durch Plasmaexplosionen so schwere Gewitterstürme, dass die HS'ERT 03 abzustürzen droht. Hroch-Tar Kroko erleidet schwere Erstickungsanfälle und ist gezwungen, die Führung des Schiffes an die risikofreudige Ferronin Tila Patter abzugeben, die er zu dem Zweck noch schnell in den Flottendienst der LFG aufnehmen muss. Seine Stellvertreterin war mit der Situation überfordert, weshalb er das Kommando derjenigen übergab, die den Aufstand der Besatzung des Atmosphäresurfers anführte, der daraufhin von den Vrochonen aufgegeben werden musste.

Die HS'ERT 03 kann sich nur unter größten Schwierigkeiten aus den Tiefen des Gasriesen befreien und ist nur noch ein Wrack, das von einem anderen Raumer aufgefischt wird. Aber immerhin hat die Besatzung überlebt. Hroch-Tar Kroko will mit seinem Leben abschließen, weil er sich auch nur noch als Wrack fühlt. Aber Axelle Tschubai gelingt es, ihn zu überreden, ihr künftig als Adjutant zur Seite zu stehen.

Atlan ist immer noch nicht aufgetaucht und was passieren wird, wenn am 3. September die von den Tassparen vorgegebene Frist ausläuft und er sich noch immer nicht gestellt hat, weiß man nicht. Da die Kosmokarawane über Superintelligenztechnik verfügt, hat man einiges zu befürchten, wie die Zerstörung der Posbi-Box bereits gezeigt hat.

Es ist zu vermuten, dass Atlans Zellaktivator über jene Prägung verfügt, die ihn bevollmächtigt, die Superintelligenztechnik des Kosmischen Konklaves einzusetzen. So gesehen ist sein Erscheinen nicht nur für die Tassparen wichtig, sondern auch für die Galaktiker. Statt Atlan erscheint jedoch Antanas Lato mit einer Space-Jet. Er kommt von der LEUCHTKRAFT, die vor nicht langer Zeit von der Kondorgalaxis (Spaphu) aus in die Vergangenheit gereist ist und nun nach einem Verbleib von über 3000 Jahren auf dem Meeresgrund Terras aufgetaucht ist. Der Hyperwissenschaftler hat in all der Zeit das ES-Fragment betreut, das die Kosmokratenwalze in Spaphu geborgen hatte. Er besitzt die Kastellan-Insignie Alschorans und fordert nun das Kommando über die Kosmokarawane SHARIKAL. Wer sich erdreisten würde, ihm das zu verwehren, wäre ein Verräter an ES und NADALEE, verkündet er.

3. Januar 2025


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