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ERSTAUFLAGE/1162: Inhaltliche Zusammenfassung von Nr. 3294 (SB)


Michael Marcus Thurner

Mercants Entscheidung

Perry-Rhodan-Heft Nr. 3294


Milchstraße, Solsystem, Terra, April 2466 alter Zeitrechnung

Während der Roboter Stätter und die Mrynjade Usuchtane, die die Ermordung des Großadministrators planen, sich ihrer Verhaftung durch Agenten der Solaren Abwehr entziehen konnten, sind Perry Rhodan und Eudora Groush an Bord des Kampfraumers LIONHEART inhaftiert worden. Das Schiff steht nun auf dem ringförmigen, sich 300 Kilometer über der Erdoberfläche befindenden Raumhafen. Eudora Groush setzt ihre Suggestivkräfte ein und kann den Agenten Pablo Genapopoulos dazu bringen, sie zu befreien. Mentalstabilisierte Personen schaltet sie mit Gewalt aus und befreit dann Perry Rhodan aus seiner Zelle. Danach bringt sie einen Soldaten dazu, ihnen zu verraten, in welchem Hangar der LIONHEART die Zerstörer stehen. In der Zwischenzeit sind Stätter und die Mrynjade in das Raumschiff eingedrungen, um Rhodan aufzuspüren. Dieser muss sich also schnellstens aus dem Staub machen.

Beim Anblick der Flieger fühlt sich Rhodan an seine Zeit als Risikopilot erinnert und genießt es geradezu, von einem der drei aus die beiden anderen in Fernsteuerung zu nehmen und mit ihnen aus der LIONHEART zu fliehen. Eudora ist durch ihren permanenten paramentalen Einsatz so erschöpft, dass sie Rhodans furiose Flugmanöver, bei denen er zwei der Flieger abstürzen lässt und sich im Energieschatten der Explosionen mit dem dritten ins Gebirge absetzt, glatt verschläft. Erst als er etwas rumpelig in einem Hochtal landet, wacht sie auf und bemängelt seine holprige Landung.

Die beiden lassen das Schiff zurück und schließen sich einer Wandergruppe an, die nach Terrania zurückkehrt. In einem ruhigen Moment verlangt Eudora, endlich zu erfahren, wer er wirklich ist - der echte Großadministrator, ein Double oder ein Klon? Dass er aus der Zukunft stammt, ist für sie schwerer zu begreifen. Aus einer wie weit entfernten Zukunft will sie daher nach der ersten diesbezüglich von ihm nicht beantworteten Frage, dann doch lieber nicht wissen. Ihr ist es wichtiger, eine Garantie dafür zu bekommen, dass Rhodan am Ende ihrer Zusammenarbeit seine Schulden bei ihr begleicht.

Matteo Terznadel ist das, was man in der Zukunft als Hyperphysiker bezeichnen würde. Im Jahr 2466 wird seine Idee, sechsdimensionale Phänomene aufspüren zu wollen, eher als Spinnerei abgetan, vor allem, da sie für das Militär oder die Wirtschaft nicht nutzbar zu sein scheint. Er kann allerdings einige Sponsoren dafür gewinnen, sein Institut für Postquintadimensionale Phänomene (IPQP) zu unterstützen. Und so konnte er einen Prototyp entwickeln, mit dem er glaubt, sechsdimensionale Phänomene aufspüren zu können. Für einen ersten Flug mit dem Gerät bittet er seine Kollegin Laura Zola, die der Arkonidischen Universität Gonozal angehört und eine Schwäche für den verschrobenen Wissenschaftler hat, ihm zu helfen, diesen Prototyp zu testen. Er will über Terrania fliegend mögliche Mutanten aufspüren, weil deren Paragaben eine sechsdimensionale Signatur aufweisen. Das Howalgonium, das er dafür verwendet, reicht jedoch nicht sehr lange. Es geht just in dem Moment zu Neige, als er endlich über einer größeren Menschenmenge fündig wird.

Rhodan und Groush sind inzwischen in Terrania angekommen. Eudora besorgt auf Perrys Wunsch hin einen Positronikspezialisten namens Glitch Marasek, in dessen Haus sie sich nun aufhalten. Dass sie den Mann dazu bringt, sich wie ein Hund zu verhalten, stößt Rhodan übel auf. Die Hochachtung, die er erst kurz zuvor für seine Begleiterin empfunden hatte, lässt merklich nach. Sie weigert sich, diese demütigende Handlungsweise einzustellen, weil es Marasek angeblich nicht anders verdient hätte und sie in ihrer Jugend unter solchen Männern zu leiden hatte.

Perry Rhodan informiert sich mit Maraseks Positronik in den Medien über die derzeitige politische Lage. So frischt er seine Erinnerungen an die damalige Zeit auf. Es gibt eine Gruppierung, die sich Spiegelgesichter nennt. Sie waren ursprünglich einmal eine Spaßreligion, die sich über alle anderen spirituellen Gruppen lustig gemacht hat. Sie bilden einen losen Bund von Freidenkern und Individualisten. Einige von ihnen verehren Ernst Ellert als den freiesten Menschen überhaupt, weshalb sich etliche immer wieder in der Nähe des Mausoleums aufhalten. Spiegelgesichter heißen sie, weil sie eine verspiegelte Maske tragen, um den Angehörigen anderer Religionen einen Spiegel vorzuhalten. Da sie von den Geheimdiensten als völlig ungefährlich betrachtet werden, genießen sie viel Freiheit. Sie können sich trotz ihrer Masken frei bewegen, da die Polizei kein Recht hat, sie allein deshalb zu kontrollieren. Für Rhodan stellt dies die beste Möglichkeit dar, sich unerkannt durch Terrania bewegen zu können.

Um ein Mitglied dieser Sekte zu werden, muss man bei einer anderen Sekte für eine Störung sorgen. Dann bekommt man eine Art Kennung auf den Spiegel der Maske geprägt. Auch kein anderes Mitglied darf einen dann noch behelligen. Nachdem sich Rhodan und Groush Spiegelmasken besorgt haben, suchen sie eine Kundgebung der Storrer auf, jene Anhänger des Weltuntergangspredigers Balaga Storr, der in Kontakt mit Usuchtane und Stätter steht. Die Mrynjade ist jener Engel der Düsternis, von dem der Sektenführer seine dunklen Prophezeiungen empfängt.

Storr hält beim Dolan-Memorial-Denkmal eine Kundgebung ab, zu der Tausende Anhänger kommen. Perry Rhodan versucht, in seine Nähe zu gelangen, um herauszufinden, was er mit Usuchtane und Stätter zu tun hat. Tatsächlich erscheint die Mrynjade auf der Bühne, auf der Storr spricht, was die Leute vollkommen fasziniert. Sie schauen nur noch auf sie. Und so bekommt auch niemand etwas davon mit, dass ein relativ kleiner Roboter ein Spiegelgesicht anspricht. Stätter hat Rhodan aufgespürt und versucht nun weiterhin, ihn für seine Pläne zu gewinnen. Als Rhodan abermals ablehnt, macht der Roboter deutlich, dass es ihm ein Leichtes wäre, ihn zu töten. Dann gäbe es Rhodan in der Zukunft nicht mehr und Stätter würde seine Pläne mit dem hiesigen Rhodan umsetzen und eine andere Zeitlinie initiieren. Rhodan ist sicher, dass der Roboter verrückt ist, da er sich sogar zu der Annahme versteigt, dazu auserwählt worden zu sein, ES zu retten. Mit Eudora Groushs Hilfe, die mehrere Männer dahingehend beeinflusst hat, sich zwischen ihn und den Roboter zu drängen, gelingt es Rhodan, Stätter zu entkommen, einem Gleiter einen automatischen Fluchtkurs einzuprogrammieren, und sich selbst in einem kleinen Gefährt abzusetzen. Er hat mit Eudora einen Treffpunkt vereinbart.

Da sich beim vorangegangenen Gespräch mit Stätter Rhodans Obsidian-Datei erwärmt hat, geht er davon aus, dass das ES-Fragment ganz in der Nähe ist. Stätter weiß offenbar, wo es sich befindet, hat es Perry aber nicht verraten. Der muss es jetzt unbedingt vor dem Roboter finden.

Matteo Terznadels Prototyp eines Sextadimspürers hat über der Versammlung am Dolan-Memorial-Monument einen Ausschlag gezeigt, der mit dem Auftauchen der Mrynjade zusammenhängt. Es gab aber auch noch einen zweiten, der aus dem Inneren des Monuments zu kommen schien. Da sich im entscheidenden Moment die Hyperkristalle seines Geräts verbraucht hatten, machen sich Terznadel und seine Kollegin Laura Zola daran, die Daten im Nachhinein zu analysieren. Terznadel findet heraus, dass die Mrynjade masselos ist und keinen Abdruck in der Realität besitzt. Es scheint, als wäre sie gar nicht da oder befände sich auf einer anderen Zeitebene. Beide Wissenschaftler sind sicher, dass dem Sextadim-Prototyp eine bahnbrechende Entwicklung bevorsteht. Sie können sich jedoch nicht lange an diesem Erfolg erfreuen. Stätter taucht bei ihnen auf, behauptet, ihre Entdeckung habe in dieser Zeit nichts zu suchen und ermordet sie einfach.

Da er allein gegen Stätter nichts ausrichten kann, trifft sich Rhodan mit der SolAb-Agentin Diona Ferrante in einem Café. Er bittet sie, ihn mit Allan D. Mercant zusammenzubringen, dem er seine Lage erklären will, weil er ihn für die richtige Person hält, das Geheimnis um sein Auftauchen in der Vergangenheit geheimzuhalten. Da Ferrante nicht geneigt ist, seinen Wunsch zu erfüllen, gibt er ihr ein Schlafmittel ins Bier und korrumpiert ihre Mikropositronik.

Da er die Sicherheitsmaßnahmen kennt, mit denen Mercant sein Haus ausgestattet hat, gelingt es Rhodan zu ihm vorzudringen. Erst als er ihm eine Begebenheit erzählt, die nur Rhodan wissen kann, ist der Geheimdienstchef bereit, zu akzeptieren, dass er kein Rhodan-Double oder einen Klon vor sich hat, sondern tatsächlich einen Zeitreisenden. Mercant ist bereit, ihm zu helfen, Stätter eine Falle zu stellen.

Während der hiesige Rhodan noch drei Tage bei den Swoon auf Alfalfa im System Costers Stern verbringen wird, tritt Perry als Großadministrator beim Dolan-Memorial-Monument auf und hält eine Rede. Stätter taucht tatsächlich auf, um ihn anzugreifen. Doch Rhodans HÜ-Schirm baut sich schnell genug auf. Plötzlich ertönt der Umbrische Gong - und zwar so laut wie nie zuvor, so dass sogar die Leute in Rhodans unmittelbarer Umgebung davon berührt werden. Rhodan ist sicher, dass er darauf hindeuten will, dass sich das ES-Fragment in unmittelbarer Nähe befindet und befreit werden will.

Als Rhodan den Memorial-Monolithen berührt, öffnet sich die Obsidian-Datei. Ein Strom aus Stimmen, Bewusstseinsstücken und Daseinsfragmenten ergießt sich aus dem schwarzen Gestein in Mu Sargais Speicherkristall. Rhodans Gestalt wird daraufhin durchscheinend. Er entstofflicht, was ihm gar nicht so recht ist, denn er hätte sich gerne noch von Eudora Groush verabschiedet. Allerdings hat er im Vorfeld mit Mercant vereinbart, der Drogenschmugglerin eine substantielle Zuwendung zukommen zu lassen und dass ihr darüber hinaus Freihandelsverträge ausgestellt werden, die sie in den nächsten Jahrzehnten zu einer der reichsten Frauen im Einflussbereich Terras machen werden. Dafür muss sie sich allerdings vorher mit einem Hypnoblock einverstanden erklären.

Stätter fängt an, um sich zu schießen, um sich an den Terranern dafür zu rächen, dass Rhodan ihm entkommen ist. Nachdem er bereits einen Soldaten erschossen hat, entscheidet Rhodan, ihn nicht in dieser Zeit zurückzulassen. Als die Mrynjade den Roboter mit ihren Flügeln gegen den Beschuss der Soldaten abschirmt, greift Rhodan nach ihnen und zieht sie mit sich zurück in die Zukunft.

3. Januar 2025


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