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MELDUNG/019: Geheimnisse des Bodens - Vier neue Tafeln am Frankfurter Geopfad Stadt-Land-Fluss (idw)


Goethe-Universität Frankfurt am Main - 24.05.2011

Ein Blick in die Geheimnisse des Bodens

Vier neue Tafeln am Frankfurter Geopfad Stadt-Land-Fluss


FRANKFURT. Was sich alles unter dem Begriff "Geo" verbirgt, bringt der Geopfad "Stadt-Land-Fluss" Frankfurter Bürgern in 10 Stationen direkt vor ihrer Haustür nahe. Er erklärt Zusammenhänge zwischen tieferem Untergrund, Landschaft und Gewässer, der Nutzung des Gesteins und des Bodens bis hin zur Stadtplanung und gegenwärtigen Bebauung. Am Rande der Großstadt Frankfurt am Main wird besonders sichtbar, wie Menschen in das System Erde eingreifen. Mitte Mai erhalten vier weitere Stationen des Geopfades Informationstafeln und Mitmach-Objekte (nicht nur) für Kinder. Damit sind 9 der 10 Geopfad-Stationen mit Infotafeln bestückt.

Einen Blick in den Untergrund bietet die Station 3 "NIDA-Siedlung" an der Grenze zwischen Römerstadt und Nordweststadt. Rund um die Station lag vor etwa 1700 Jahren die römische Stadt NIDA. Durch die Überbauung im 20. Jahrhundert konnten viele archäologische Schätze nicht geborgen werden und liegen noch immer im Untergrund. Um den Römern dennoch auf die Spur zu kommen, werden moderne geophysikalische Messverfahren, wie die Geomagnetik, Seismik, Geoelektrik oder das Georadar eingesetzt. Wie das funktioniert wird an der Station 3 erklärt.

Früher Lehmgrube, heute Erholungsfläche- so lässt sich das Gelände des Martin-Luther-King-Parks in der Nähe des Nordwestzentrums treffend beschreiben. Dort, wo heute der Park zum Spazieren, Spielen und Entspannen einlädt, befand sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Lehmgrube, die eine benachbarte Ziegelei mit Rohstoff versorgte. Die Geschichte des Martin-Luther-King-Parks und der ehemaligen Frankfurter Ziegeleien beleuchten die Tafeln der Station 5, die im Rahmen einer Bachelorarbeit im Fach Geographie entstanden sind. Text und Gestaltung der Kinderseite zum Thema "Entenfütterung" wurde von Schülerinnen und Schülern der benachbarten Ernst-Reuter-Schule 2 übernommen.

Was ist Boden eigentlich? Und warum ist er so wichtig? Wie sah der Riedberg vor 20 Millionen Jahren aus? Und was haben die Ice Age-Helden Manni, Diego und Sid mit Löss zu tun? Antworten gibt es an der siebten Station des Geopfades. Im nahegelegenen "Loch Löss" können große und kleine Forscher einen Blick in tiefer liegende Bodenschichten werfen. Sie erfahren, wie sich Boden anfühlt und wie man ihn klassifizieren kann. Und auch das ein oder andere Lösskindl - eine für Lössboden typische kalkige Konkretion - kann dort gefunden werden.

Die Station 9 des Geopfades widmet sich dem Wasser. Neben Informationen zur Stadtentwässerung und dem Kätcheslachweiher wird gezeigt, welche Auswirkung eine zunehmende Bebauung (unter anderem durch den neuen Stadtteil Riedberg) auf den Wasserhaushalt haben kann. Auf der Kinderseite erzählt Frank, der Frankfurter Wassertropfen, von seiner Reise durch den Wasserkreislauf.

Der Geopfad ist ein Gemeinschaftsprojekt des Fachbereiches Geowissenschaften/Geographie an der Goethe-Universität, des Ortsbeirates 8 Heddernheim-Niederursel-Nordweststadt der Stadt Frankfurt am Main und des Umweltamtes Frankfurt am Main. Weitere Projektpartner sind die ernst-may-gesellschaft e.v., das Archäologische Forum NIDA, der Bürgerverein Niederursel, die HessenAgentur Stadtentwicklungsgesellschaft mbH und die Schulen des Ortsbezirkes.

Finanziell unterstützt wird der Geopfad "Stadt-Land-Fluss" von der "Stiftung Flughafen Frankfurt/Main für die Region" und den "Freunden und Förderern der Universität Frankfurt".

Ergänzt wird der Geopfad "Stadt-Land-Fluss" durch ein Faltblatt mit Übersichtskarte, welches vom Umweltamt der Stadt Frankfurt herausgegeben wird, und einem Internetauftritt. Das Faltblatt ist in einer zweiten, aktualisierten Auflage im Umweltamt Frankfurt und am Fachbereich Geowissenschaften/Geographie erhältlich.


Die Goethe-Universität ist eine forschungsstarke Hochschule in der europäischen Finanzmetropole Frankfurt. 1914 von Frankfurter Bürgern gegründet, ist sie heute eine der zehn drittmittelstärksten und größten Universitäten Deutschlands. Am 1. Januar 2008 gewann sie mit der Rückkehr zu ihren historischen Wurzeln als Stiftungsuniversität ein einzigartiges Maß an Eigenständigkeit. Parallel dazu erhält die Universität auch baulich ein neues Gesicht. Rund um das historische Poelzig-Ensemble im Frankfurter Westend entsteht ein neuer Campus, der ästhetische und funktionale Maßstäbe setzt. Die "Science City" auf dem Riedberg vereint die naturwissenschaftlichen Fachbereiche in unmittelbarer Nachbarschaft zu zwei Max-Planck-Instituten. Mit über 55 Stiftungs- und Stiftungsgastprofessuren nimmt die Goethe-Universität laut Stifterverband eine Führungsrolle ein.

Weitere Informationen unter:
http://www.geopfad-frankfurt.de

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution131


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Goethe-Universität Frankfurt am Main, Dr. Anne Hardy, 24.05.2011
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 26. Mai 2011