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SCHLUCKAUF/0024: Billig-Bestatter-Boom - Nachtisch & Satire (SB)


Billig-Bestatter-Boom


Mit an die 3500 Euro pro Feuerbestattung und ca. 4000 Euro pro Begräbnis ist es vor allem in Großstädten für viele arme Familien unerschwinglich geworden, verstorbenen Angehörigen die traditionsgemäße Behandlung zukommen zu lassen. Da Verwandte 1. und 2. Grades bestattungspflichtig sind und die Krankenkassen die Zahlung des früher üblichen Sterbegeldes bereits vor 4 Jahren völlig eingestellt haben, sehen sich die oftmals hoch verschuldeten Haushalte mitunter gezwungen, ungesetzliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Beispielsweise soll für den vergleichsweise kostengünstigen Betrag von ca. 1000 Euro der illegale Hamburger Leichnam-Abholdienst "Himmelskutscher", der inzwischen auch in Berlin agiert, Verstorbene abholen und diskret beseitigen. Der Tote wird später von der Familie als vermißt gemeldet, verschwindet als Datei im Polizeicomputer und wird nach Ablauf einer bestimmten Frist offiziell für tot erklärt.

Dieses offenbar schon seit Jahren von verschiedenen "Alternativ-Bestattern" im Verborgenen praktizierte Verfahren läßt die von der Umweltbehörde in der Hamburger Binnenalster und dem Berliner Wannsee gemessenen, stetig steigenden Werte an Eiweißzerfallsprodukten wie Cadaverin und Putrescin (auch Leichengift genannt) in einem völlig neuen Licht erscheinen. Ein Sprecher der GAL schlug nach Bekanntgabe der letzten Meßwerte zum Schutz der städtischen Gewässer die Einrichtung von "Leichenklappen" vor, einem Äquivalent zu den vielerorts bereits bewährten Babyklappen.

14. Oktober 2008