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SCHLUCKAUF/0129: Innenminister auf Abwegen - Nachtisch & Satire (SB)


Innenminister auf Abwegen



Ungewollt fotografiert zu werden, ist nicht lustig und kann viel Ärger mit sich bringen. Diese Erfahrung macht gerade Innenminister Friedrich, nachdem er abseits öffentlicher Wege einen innovativen Vorstoß in Richtung Flüchtlingsbekämpfung gewagt hat.

Wer es war, der Friedrich mitten in der afrikanischen Steppe ablichtete, im Feuerschein unter einer Schirmakazie hockend, ein Leopardenfell um die Schultern, wird wohl unbekannt bleiben. Doch durchgesickert ist, daß Friedrich sich mit einigen namhaften afrikanischen Medizinmännern getroffen hat - vermutlich, um sie bei der Verhinderung von Fluchtbewegungen gen Europa um Hilfe zu ersuchen.

Friedrich soll nämlich auf einer Sitzung der Flüchtlingsabwehr-Agentur Frontex gehört haben, daß viele Afrikaner ungeachtet christlicher Missionierungsversuche an Geister und Dämonen glaubten und ihre Medizinmänner als hohe Autoritäten respektieren würden. Dies habe den Innenminister, dem inzwischen jedes Mittel recht zu sein scheint, offenbar auf eine Idee gebracht. Jedenfalls tat er kurz darauf öffentlich kund, endlich mehr für den Verbleib der Menschen in ihren Herkunftsländern tun zu wollen.

Die 88 Millionen, die Frontex allein 2011 von den EU-Mitgliedsländern zur Flüchtlingsabwehr erhalten habe, könne er weiß Gott effizienter einsetzen, soll der Minister einem Parteifreund anvertraut haben. Dessen Äußerungen zufolge hat Friedrich vor, von namhaften Medizinmännern gegen ein entsprechend hohes Entgelt eine Art Geister- und Dämonenbarriere zwischen dem afrikanischen und dem europäischen Kontinent errichten und diese Tatsache in der afrikanischen Bevölkerung verbreiten zu lassen. Alle Warnungen des Freundes, als Christ nicht mit dem Teufel zu paktieren, habe der Minister bisher in den Wind geschlagen.

11. Oktober 2013