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MELDUNG/032: Welttag für das Ende der Fischerei - pflanzliche Fischalternativen vorgestellt (VEBU)


Vegetarierbund Deutschland (VEBU) - Meldung vom 23. März 2017

Am 25. März 2017 ist Welttag für das Ende der Fischerei:

Der VEBU stellt pflanzliche Fischalternativen vor


Am Samstag, den 25. März, wird der erste Welttag für das Ende der Fischerei begangen. Der Tag macht auf die Ausbeutung von Fischen und Meereslebewesen aufmerksam. Der VEBU (Vegetarierbund Deutschland) unterstützt die Kampagne und stellt pflanzliche Fischalternativen vor.

Berlin, 23. März 2017 - Wie ist es, ein Fisch zu sein und die Welt aus seiner Perspektive zu erfahren? Nur schwer können wir uns in das Leben der Fische hineinversetzen. Daher werden sie im Tierschutz kaum berücksichtigt. Fische können Schmerzen empfinden und verfügen über komplexe kognitive Fähigkeiten und Sozialstrukturen. Der erste Welttag für das Ende der Fischerei macht darauf aufmerksam. "Jährlich werden über 93 Millionen Tonnen Fisch aus den Weltmeeren gezogen. Sie werden unter Qualen getötet und landen auf den Speisetellern von uns Menschen. Dabei gibt es viele schmackhafte Alternativen zu Fisch. Eine pflanzliche Lebensweise schützt nicht nur die Tiere sondern auch die Umwelt und unsere Gesundheit", erklärt Sebastian Joy, VEBU-Geschäftsführung.

Fischfang schädigt die Umwelt

Heute gelten etwa 90 Prozent der weltweiten Fischbestände als überfischt oder bis an die Grenze der Nachhaltigkeit genutzt.(*) Die Überfischung hat schwerwiegende Folgen für die Ökosysteme der Meere. Durch sie gehen sowohl die für den menschlichen Verzehr genutzten Arten als auch die Bestände der Tiere zurück, die unbeabsichtigt in den Netzen landen. Auch Meeresvögel, Quallen und Plankton leiden unter der massiven Fischerei.(**) Die Grundschleppnetze für den Fang von Schollen, Seezungen oder Krebstieren zerstören den Meeresboden und töten die dort vorkommenden Lebewesen.

Fisch nicht zwangsläufig gesund

Laut der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) lag der weltweite Pro-Kopf-Verbrauch von Fisch im Jahr 2014 bei 20 Kilogramm.(**) "Entgegen der geläufigen Annahme ist Fisch nicht zwangsläufig gesund. Fische nehmen Schadstoffe im Wasser auf und reichern sie in ihrem Körper an. Dies kann für uns Menschen gefährlich werden", so Joy. Mit dem Verzehr von Fisch können Verbraucher zum Beispiel Quecksilber, Dioxin, Blei und Arsen zu sich nehmen. Fische aus Fischfarmen leben oft in verschmutzten Becken und werden mit Antibiotika gefüttert. Diese Schadstoffe rufen Gesundheitsprobleme bei uns Menschen hervor.

Pflanzliche Ernährung bietet vielfältige Alternativen

Der VEBU ruft am Welttag für das Ende der Fischerei dazu auf, pflanzliche Alternativen zu Fisch und anderen Meerestieren auszuprobieren. "Wir brauchen keine Fische oder andere Tiere, um uns gesund und ausgewogen zu ernähren. Pflanzliche Lebensmittel sind nicht nur gesund, lecker und sorgen für Abwechslung auf dem Speiseplan. Es macht auch Spaß, neue Rezepte auszuprobieren. In der VEBU-Rezeptdatenbank finden Interessierte einfache Gerichte, die frei von tierischen Zutaten sind", sagt Joy.


Anmerkungen:

(*) FAO (2016): The State of World Fisheries and Aquaculture 2016: Contributing to food security and nutrition for all. Rome.

(** ) World Ocean Review (2013): The Future of Fish: The Fisheries of the future. Online unter
http://worldoceanreview.com/wp-content/downloads/wor2/WOR2_english.pdf [13.09.2016]


Der VEBU stellt vegane Fischalternativen vor:

Algen: wie z. B. Seetang, Nori, Wakame, Spirulina oder Chlorella kommen aus der asiatischen Küche und werden immer öfter auch in Europa verwendet. Algen haben einen würzig-salzigen Geschmack und sorgen in Salaten oder Suppen für ein Fischaroma. Sie liefern wertvolle Mineralstoffe, wie z. B. Jod. Erhältlich in Biomärkten, Reformhäusern, Supermärkten und asiatischen Lebensmittelgeschäften.

Fischburger: werden auf Basis von Sojaeiweiß und Weizenstärke hergestellt. Durch eine Gewürzmischung aus Zwiebeln, Petersilie und Hefeextrakt bekommt er einen typischen Fischgeschmack. Erhältlich in Biomärkten, Reformhäusern, veganen Supermärkten und Onlineshops.

Fischfilet: wird auf Basis von Weizeneiweiß hergestellt. Das Meeresaroma wird durch Seetang erzeugt. Es ist in Suppen, Salaten und Nudelgerichten verwendbar. Erhältlich in veganen Supermärkten und Onlineshops.

Fischstäbchen: lassen sich aus Tofu, Algen und einer Panade selbst herstellen. Sie liefern wertvolles Eiweiß und gesunde Fettsäuren. Die Zutaten bekommt man in den meisten Supermärkten. Gebrauchsfertige Fischstäbchen auf Sojabasis gibt es in veganen Supermärkten und Onlineshops.

Kaviar: diese vegane Alternative zu Fischeiern wird auf Algenbasis hergestellt. Sie eignet sich zum Dekorieren von Gerichten und festlichen Platten. Erhältlich in Reformhäusern, veganen Supermärkten und Onlineshops.

Riesengarnelen und Scampis: werden auf Basis der stärkehaltigen Yamswurzelknolle hergestellt. Die Yamswurzel hat einen süßlichen Geschmack. Diese vegane Alternative kann beispielsweise in veganer Paella verwendet werden. Scampis sind kleiner und eignen sich für Gemüsepfannen oder Spaghetti mit Scampi-Knoblauchsauce. Erhältlich in veganen Supermärkten und Onlineshops.

Thunfisch: wird aus Soja- und Weizeneiweiß hergestellt. Er erhält seinen typischen Geschmack durch die Kombination von Seetang, Reiswein und Sojasauce. Er eignet sich für Pizza, Pasta, Salat oder veganes Thunfisch-Sandwich. Erhältlich in veganen Supermärkten und Onlineshops.

Calamari und Tintenfischringe: werden auf der Basis von Curdlan-Gel und Glucomannan hergestellt. Curdlan ist ein Kohlenhydrat aus Glukose, das von Bakterien gebildet wird und positiv auf den Blutzuckerspiegel wirkt. Glucomannan stammt aus der Teufelszunge, eine asiatische Pflanzenart. Es liefert wertvolle Ballaststoffe. Diese Alternative passt zu mediterranen Pasta- und Reisgerichten und eignet sich frittiert und mit einem Dip als Fingerfood. Erhältlich in veganen Supermärkten und Onlineshops.


Ein Rezept für einen leckeren veganen Heringssalat finden Sie in der VEBU-Rezeptdatenbank unter:
https://vebu.de/essen-genuss/vegane-rezepte/veganer-heringssalat/


Zum Hintergrund des Welttags: Der Welttag für das Ende der Fischerei ist eine Initiative der Schweizer Organisation Pour l'Egalité Animale (PEA) im Rahmen der weltweiten Kampagne "Ein neuer Blick auf Fische", die bisher von 24 weiteren Organisationen unterstützt wird. Der Welttag soll das öffentliche Bewusstsein für den Umgang mit Fischen und Meereslebewesen schärfen. Er spricht sich gegen die Ausbeutung von Wassertieren und für ein Verbot von Fischfang und Fischfarmen aus. Im Rahmen des Tages finden Veranstaltungen weltweit statt.

Weitere Informationen zum Welttag für das Ende der Fischerei finden Sie unter:
www.end-of-fishing.org

Der VEBU ist die größte Interessenvertretung vegetarisch und vegan lebender Menschen in Deutschland. Seit 1892 setzt sich die Organisation mit positiver Öffentlichkeitsarbeit dafür ein, den Fleischkonsum dauerhaft zu senken und eine pflanzenbetonte Lebensweise als attraktive und gesunde Alternative allen Menschen zugänglich zu machen. Der VEBU unterstützt beim Start in eine genussvolle Ernährung mit zahlreichen Angeboten und zeichnet sich durch motivierende Kampagnen, vielfältige Veranstaltungen und die zielgerichtete Arbeit mit Multiplikatoren aus. Für Experten wie Verbraucher hat sich die Organisation als führende Anlaufstelle in allen Fragen des vegetarisch-veganen Lebens etabliert.
www.VEBU.de

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Quelle:
Vegetarierbund Deutschland e. V., Wiebke Unger
VEBU - Vegetarierbund Deutschland
Genthiner Straße 48, 10785 Berlin
Telefon +49 30 29 02 82 53-0/-19
E-Mail: presse@vebu.de
Internet: www.vebu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. März 2017

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