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UNTERNEHMEN/066: Daimler verkauft 7,5 Prozent der EADS Aktien (Gerhard Feldbauer)


Daimler verkauft 7,5 Prozent der EADS Aktien

Verständigung mit KfW und Bundesregierung über neue Anteilseigner-Struktur

von Gerhard Feldbauer, 5. Dezember 2012



Wie die Daimler AG am Mittwoch aus Stuttgart in einer Pressemitteilung berichtet, werde das Unternehmen wie geplant in 2012 seinen Anteil an der EADS um ca. 7,5 % - das entspricht ca. 61,1 Millionen EADS-Aktien - reduzieren. Die EADS-Aktien werden über ein beschleunigtes Platzierungsverfahren (Accelerated Book Building, "ABB") zu einem einheitlichen Preis der KfW, privaten Dedalus-Investoren sowie institutionellen Anlegern angeboten.

Die KfW hat, wie weiter informiert wird, als Teil dieses Platzierungsverfahrens für ein Volumen von 2,76 % der EADS-Aktien ein Angebot gemacht. Als Teil dieses beschleunigten Platzierungsverfahrens haben auch einige private Dedalus-Investoren ein Angebot im Gesamtvolumen von 1,9 % der EADS Aktien unterbreitet. Diese privaten Dedalus-Investoren verkaufen parallel ihre Anteile an der Dedalus GmbH & Co. KGaA (und so ihre indirekt gehaltenen EADS-Aktien) an die KfW und beteiligen sich deshalb an dem beschleunigten Platzierungsverfahren von Daimler, um Absicherungsinstrumente zurückzuführen, die sie in Bezug auf ihre EADS Beteiligung abgeschlossen hatten. Daimler beabsichtige diesen Investoren im Platzierungsverfahren bevorzugt Aktien zuzuteilen.

Der Verkaufsprozess via ABB werde ab sofort eingeleitet, die Festlegung des finalen Platzierungspreises erfolge voraussichtlich am 6. Dezember 2012. Daimlers Anteilsverkauf erfolgt in engster Abstimmung mit der KfW und der deutschen Bundesregierung.

Wie angekündigt haben sich Daimler, die KfW und die bestehenden Dedalus-Investoren auch über die zukünftige Struktur des Investorenkonsortiums Dedalus verständigt, welches derzeit indirekt ca. 7,5% der EADS-Aktien hält. Dementsprechend habe die KfW den Dedalus-Investoren Allianz, Commerzbank, Credit Suisse, Deutsche Bank, Goldman Sachs, Morgan Stanley, Landeskreditbank Baden-Württemberg-Förderbank und Süd-Kapitalbeteiligungs-Gesellschaft ein Kaufangebot für ihre indirekt gehaltenen EADS-Aktien auf Basis des im ABB erzielten Preises zu unterbreiten. Mit Vollzug der Transaktion ziehen sich somit alle privaten Investoren, die Landeskreditbank Baden-Württemberg-Förderbank sowie die Süd-Kapitalbeteiligungs-Gesellschaft aus dem Dedalus-Konsortium zurück. Die Stimmrechte des Dedalus-Konsortiums sollen noch bis zur außerordentlichen Hauptversammlung der EADS in 2013 von Daimler ausgeübt werden.


Konzentration auf Kerngeschäft Automobilbau und Mobilitätsdienstleistungen

Zum Umstrukturierungsprozess erklärt Bodo Uebber, Vorstand Finanzen und Controlling sowie Financial Services der Daimler AG: "Als Gründungsmitglied haben wir die EADS über mehr als zehn Jahre erfolgreich auf ihrem Weg zum Weltmarktführer begleitet. Wir begrüßen, dass es jetzt zu einer Neuordnung der Aktionärsstruktur mit beschränktem Staatseinfluss kommt. Zusammen mit den geplanten Schutzmechanismen über eine Stimmrechtsbegrenzung ist die EADS für die Zukunft bestens gewappnet. Gleichzeitig haben wir stets erklärt, uns auf das Kerngeschäft Automobilbau und Mobilitätsdienstleistungen zu konzentrieren. Unsere Platzierung der EADS-Aktien erfolgt in Einklang mit den Interessen der Bundesrepublik Deutschland. Die Erlöse aus dem Verkauf werden wir für das globale Wachstum unserer Geschäftsfelder und den Ausbau unserer technologischen Führungsposition nutzen".

Die Umsetzung der neuen Aktionärsvereinbarung bei der EADS ist vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre im Rahmen einer außerordentlichen Hauptversammlung von EADS, die voraussichtlich im ersten Quartal 2013 stattfinden wird.

Nach Abschluss des Platzierungsverfahrens wird Daimler noch ca. 7,5 % der EADS Aktien halten, wobei Daimler sich gegenüber dem Bankenkonsortium zu einer Marktschutzvereinbarung (sog. "Lock-Up") von 180 Tagen nach Abschluss des ABB verpflichtet hat.

Darüber hinaus haben sich, wie es in der Pressemitteilung heißt, Lagardere SCA, SOGEPA, SEPI und KfW grundsätzlich verpflichtet bis zur außerordentlichen Hauptversammlung der EADS längstens jedoch bis zum 31. Juli 2013 keine weiteren Aktien im Markt zu verkaufen.


Weitere Anteilsreduzierung bei EADS geplant

"Grundsätzlich beabsichtigen wir, unseren Anteil noch weiter zu verringern. Über den genauen Zeitpunkt und Vorgehensweise werden wir noch entscheiden", so Bodo Uebber weiter.

Goldman Sachs und Morgan Stanley sind als Joint Bookrunner von Daimler mit der Platzierung der EADS Aktien betraut. JP Morgan agierte als Berater von Daimler.


Keine Angebote nach USA, Australien, Kanada oder Japan

Diese Unterlagen, so wird hervorgehoben, stellen kein Angebot für den Verkauf von Wertpapieren der EADS in den Vereinigten Staaten von Amerika ("Vereinigte Staaten"), Australien, Kanada oder Japan oder in Rechtsordnungen dar, in denen ein solches Angebot unzulässig wäre. Die hierin genannten Wertpapiere wurden nicht und sollen auch nicht nach dem U.S. Securities Act von 1933 ("U.S. Securities Act") oder den anwendbaren Wertpapiervorschriften von Australien, Kanada oder Japan registriert werden. Soweit keine Ausnahme von der Registrierungspflicht nach dem U.S. Securities Act besteht, dürfen Wertpapiere der EADS in den Vereinigten Staaten von Amerika weder angeboten, noch verkauft werden. Daimler beabsichtigt nicht, Teile des Angebots in den Vereinigten Staaten registrieren zu lassen oder in den Vereinigten Staaten ein öffentliches Angebot von Wertpapieren durchzuführen. Vorbehaltlich bestimmter Ausnahmen, dürfen die in diesen Unterlagen genannten Wertpapiere der EADS weder in Australien, Kanada oder Japan angeboten oder verkauft noch Personen oder Zugunsten oder für Rechnung von Personen mit Staatsbürgerschaft von oder ständigem Wohnsitz in Australien, Kanada oder Japan angeboten oder verkauft werden.

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Quelle:
© 2012 by Gerhard Feldbauer
Mit freundlicher Genehmigung des Autors


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Dezember 2012